Namibia ist das ideale Land für Afrika-Einsteiger und somit der perfekte Reisetipp für Familien mit Kindern. Die eindrucksvollen Steppen Namibias können sicher mit dem eigenen Mietwagen erkundet werden. Neben seiner imposanten Natur wie den Sanddünen im Sossusvlei und den spektakulären Wildtieren, die du nicht nur im Etosha Nationalpark sehen wirst, gibt es in Namibia viele weitere Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Die kinderfreundlichsten Ausflüge, welche du während Rundreisen durch Namibia sehen wirst, haben wir hier für dich aufgelistet.

Das Damaraland in Namibia ist nur spärlich besiedelt, karg, ausgedörrt und wild. Auf der Fahrt durch dieses Gebiet werden sich grandiose Landschaften mit bizarren Bergen und weiten steinigen Ebenen begeistern. Nur selten triffst du hier auf Menschen und Siedlungen. Dafür gibt es wild lebende Nashörner und Wüsten-Elefanten, hauptsächlich im westlichen Teil. Unsere Reiseexperten empfehlen Familien mit Kindern zumindest einige Tage in Damaraland zu bleiben, da es hier viel zu entdecken gibt. Die spannendsten Sehenswürdigkeiten und die schönsten kulturellen Ausflüge auf dem Weg von Swakopmund über Uis, Khorixas und Twyfelfontein nach Palmwag findest du im Reiseblog aufgelistet.

Ausgangspunkt auf dem Weg ins Damaraland

Uis ist eine Siedlung etwa 30 Kilometer südöstlich des Brandbergmassivs in Namibia. Die Ortschaft wurde als Bergbaustadt für die Arbeiter des nahe gelegenen Zinnbergwerks erbaut. In ihrer Blütezeit war Uis das größte im Festgestein arbeitende Zinnbergwerk der Welt. Durch die fallenden Weltmarktpreise wurde es bis 1990 unrentabel und daraufhin stillgelegt. Die Stadt Uis selbst hat nichts Außergewöhnliches zu bieten, aber sie liegt in der Nähe mehrerer Sehenswürdigkeiten von Damaraland, wie das Fresko White Lady und Twyfelfontein. Außerdem kannst du hier Mineralien und Halbedelsteine kaufen, die in dieser Gegend abgebaut werden.

Unser Reisetipp: Du solltest unbedingt das Auto in Uis noch einmal volltanken. Ab jetzt sind die Tankstellen sehr sporadisch vorhanden und die Tankstellen in Palmwag und Sesfontein verfügen nicht immer über Benzin. In Kamanjab hast du die Möglichkeit das Auto wieder voll zu tanken und beim Supermarkt einzukaufen. Außerdem findest du im Supermarkt eine ATM Maschine, bei der du Geld abheben kannst.

Pelzige Sehenswürdigkeit an Namibias Küste

Von Swakopmund folgst du der Salzstrasse C34 nach Cape Cross, die erste Sehenswürdigkeit. Cape Cross liegt 117 km nördlich von Swakopmund und ist bekannt für seine Pelzrobbenkolonie. Folge einfach den Lauten und deinem Geruchssinn, um dieses Spektakel im Wasser und an Land zu sehen. Soweit das Auge reicht, wirst du Seehunde sehen. Hinter einem Wandersteg, der die Robben von den Besuchern fernhalten soll, oder umgekehrt, liegen die Tiere dicht gedrängt. Je nach Jahreszeit halten sich hier zwischen 100.000 und 150.000 Tiere auf.

The White Lady

Nach dem Besuch bei den Robben fährst du die Salzstraße C34 bis Henties Bay zurück und biegst in die C35 nach Uis ein. In dieser kleinen Minenstadt werden vielerlei Mineralien, Quarze und Halbedelsteine abgebaut, die hier am Straßenrand zum Verkauf angeboten werden. Wir empfehlen eine Übernachtung in Uis einzuplanen.

Der nächste kulturelle Ausflug bringt dich zur Felsgravur der White Lady am Brandberg. Du fährst ab Uis auf die C35 Richtung Khorixas weiter und nach 10 km biegst du in die D2359 ein. Die Rezeption befindet sich 20 km weiter. Du kannst die Felsgravuren nur mit einem Guide besuchen. Die Wanderung zu den Felsgravuren der Weißen Lady dauert etwa eine Stunde, ist aber mit Kindern gut machbar. Nimm genügend Wasser und eventuell etwas zu Essen für die Kinder mit. Lustig sind die vielen niedlichen Klippschliefer, die ähnlich wie Meerschweinchen aussehen und überall auf den Felsen herumklettern.

Bitte beachte, dass es aus Zeitgründen nicht möglich ist, die Sehenswürdigkeiten Cape Cross und die Felsgravuren der White Lady an einem Tag zu besuchen, wenn Twyfelfontein das Endziel ist.

Naturdenkmal im Damaraland

Für die nächste Sehenswürdigkeit fährst du die C35 weiter bis Khorixas, wo sich der versteinerte Wald befindet. Der Name ist ein wenig irreführend. Die Baumstämme, die vor rund 250 bis 300 Millionen Jahren, in der so genannten Karbon- oder Kohlezeit, einen Wald gebildet haben, liegen heute flach auf der Erde, alle jedoch in der gleichen Richtung. Einige der Baumstämme, die mittlerweile in zahllose Stücke zerbrochen sind, messen knapp 30 Meter Länge und bis zu 6 Meter Umfang. Die Jahresringe lassen sich noch ebenso gut zählen wie an lebendem Holz.

Passend zu dieser Gegend mit diesen faszinierenden Zeugen der Urzeit wächst hier die Welwitschia Mirabilis, eine der kuriosesten Pflanzen der Erde und eine Sehenswürdigkeit an sich. Die niedrige Pflanze wächst kaum in die Höhe und besitzt nur zwei Blätter, die sich unter dem Einfluss des Windes spalten und reißen. Durch die Feuchtigkeit der Küstennebel, die sich an den Blättern absetzen, bekommt die Pflanze Wasser und kann somit über 1.000 Jahre werden. Das Weibchen trägt Früchte, das Männchen nicht.

Kultur hautnah erleben

Genauso empfehlenswert sind die Sehenswürdigkeiten und kulturellen Ausflüge, die du bei einem Abstecher nach Twyfelfontein besuchen und machen kannst. Von Khorixas kommend nimmst du die C39. Wenn du von Uis kommst, biegst du auf der C35 nach 70 km links in die D2612 ein. Nach etwa 70 km, biegst du auf die D3254. Hier findest du das Living Museum der Damara, in dem du mit den Kindern das tägliche Leben des Naturvolks der Damara kennenlernen kannst. Über die verschiedenen Living Museen in Namibia findest du weitere Informationen in unserem Reiseblog über die Ureinwohner von Namibia, die Himba, Damara und Buschmänner. Kultur zum Anfassen, ein spannender Ausflug mit Kindern im Damaraland.

Aufgrund der vielen Sehenswürdigkeiten und kulturellen Ausflüge in dieser Gegend empfehlen unsere Reiseexperten hier zwei Übernachtungen einzuplanen.

Kulturelle Zeitzeugen in Stein

Twyfelfontein ist bekannt durch seine Felsgravuren aus der Steinzeit. Seinen Namen erhielt der Ort vom Naturvolk der Damaras, die die Quelle Uri-Ais nannten, was springende Quelle bedeutet. Da die Quelle sich als unzuverlässig erwies, wurde sie umbenannt in Twyfelfontein, die zweifelhafte Quelle. Nach 6 km auf der D3254 biegst du nach rechts in die D3214 und 4 km später bist du bei den Felsgravuren der San.

Hier wurden bislang über 2.500 Felszeichnungen entdeckt. Die Felsgravuren darfst du nur in Begleitung eines Guides besuchen. Berühmt ist vor allem der von vielen Tieren umgebene, große Löwe mit dem rechtwinkelig abknickenden Schwanz und seinen mächtigen Pranken und der mit vielen geheimnisvollen Arabesken verzierte, tanzende Kudu. Ansonsten sind Jagdszenen zu sehen, Jäger mit Pfeil und Bogen, und viele einzelne Tierspuren. Überwiegend sind Antilopen abgebildet, daneben Giraffen und Elefanten, Löwen und Zebras. Eine Robbe ist zu erkennen, obwohl die Entfernung bis zur Küste etwa 100 km beträgt und auch das beinahe ausgestorbene Breitmaulnashorn wurde abgebildet.

Wer diese Felsgravuren schuf, ist ungewiss. Vermutlich waren es das Volk der San, die Buschmänner. Ob es nun tatsächlich Vorfahren der Buschmänner, Nama oder Damara waren, ist letztlich gerade durch die unterschiedlichen Altersbestimmungen sehr fraglich.

Eine Laune der Natur

Wenn du bei Twyfelfontein gerade die faszinierenden Felszeichnungen der San besucht hast, liegt auf dem Weg nach Khorixas an der D3254 mit dem Burnt Mountain, dem Verbrannten Berg, nicht nur ein weiteres Nationaldenkmal im Damaraland in Namibia, sondern auch ein interessantes geologisches Phänomen nämlich Namibias Orgelpfeifen.

Die Orgelpfeifen stehen in einem trockenen Flussbett, dessen Böschung sie bilden und dem sie vermutlich ihre Freilegung verdanken. Ihren Namen haben diese Säulen, welche aus härtestem Basalt sind, weil sie tatsächlich wie die Pfeifen einer Orgel aneinander stehen. Wenn man still ist, hört man vielleicht das Lied der Wüste. Die Orgelpfeifen sind heute etwa fünf Meter hoch und, wie vieles in dieser Gegend, sehr alt. Vor rund 150 Millionen Jahren drang an dieser Stelle flüssige Lava in eine Gesteinsformation aus Schiefer. Die Lava erkaltete und Erosion, nicht zuletzt in Form des kleinen Flüsschens, tat ihr unermüdliches Werk und legte alles wieder frei.

Besuch bei den roten Nomaden

Genauso empfehlenswert ist der kulturelle Ausflug zu den Himba, wenn sie in der Nähe sind. Das Ureinwohnervolk der Himba in Namibia sind Nomaden und leben als Jäger und Sammler, bauen, wenn es die Fruchtbarkeit der Erde zulässt Gemüse an, sammeln Kräuter, produzieren eine Art Käse aus der Ziegenmilch oder fertigen Schmuck an, den sie dann an Interessierte verkaufen. Nicht nur für Kinder ist es faszinierend, ihre Kultur und Lebensart kennenzulernen. Im Reiseblog über die Ureinwohner von Namibia kannst du nachlesen, wo du diese besonderen Menschen besuchen kannst.

Safari zu den Big Five

Der Etosha-Nationalpark ist ein etwa 23.000 Quadratkilometer großer Nationalpark im Norden von Namibia und das bedeutendste Schutzgebiet des Landes. Von Outjo liegt der Park zirka eine Autostunde entfernt. Im Süden erreichst du den Eingang, das Anderssons-Tor, das über die asphaltierte Hauptstraße C38 nach Okaukuejo führt. Der Etosha Nationalpark beherbergt eine sehr große Vielfalt an Großtierarten. Hier kannst du nahezu alle Großtierarten des südlichen Afrikas entdecken außer Krokodile, Flusspferde und Büffel. Seit der Einzäunung im Jahr 1973 ist es den Tieren nicht mehr möglich, den Park zu verlassen. Sie sind auf das Nahrungsangebot im Park angewiesen. Eine Safari im Etosha Nationalpark wird für diene Kinder ein unvergessliches Erlebnis. Weitere Informationen über einen Besuch des Nationalparks findest du in unserem Reiseblog über den Nationalpark Etosha.

Das Matterhorn Namibias

Das Erongo Gebirge ist eine Bergformation vulkanisch-plutonischen Ursprungs im Damaraland in Namibia, südwestlich der Stadt Omaruru. Das ganze Erongo Gebiet gilt als ein geologisches Wunderland. Im Zentrum dieser Region befindet sich das Erongo Gebirge, eine 130 Millionen Jahre alte Vulkanruine mit faszinierenden Fels- und Landschaftsformationen. Sehenswert ist die bekannte Phillipshöhle, die auf der Farm Ameib im Erongo liegt. Sie war höchstwahrscheinlich eine Wohnstätte der San, des Naturvolks der Buschmänner. Davon zeugen die dort gefundenen Steinwerkzeuge, die auf ca. 3500 Jahre vor Christus datiert wurde.

Beim Besuch der Spitzkoppe darf der Fotoapparat nicht fehlen! Das Matterhorn Namibias ist eines der am meisten fotografierten Bergmotive in Namibia. Bekannt in der Gegend ist der berühmte Felsbogen Rock Arch, der schon in vielen Filmen als Kulisse diente und in Kalendern und Reiseführen verewigt wurde. Am frühen Morgen ist er ein perfektes Fotomotiv, wenn die Sonne langsam in dem natürlichen Steinbogen aufgeht und ihn in rötliche Farbe taucht. Daneben ist der steinerne Torbogen besonders zum Sonnenuntergang beliebt, wenn er in glühendem Rot erstrahlt. Ein besonderes Erlebnis für Groß und Kleinen!